Einkommensverteilung der ÖsterreicherInnen 2014

Die gesamte Einkommensschere zwischen den Geschlechtern in Österreich in 2 Bildern.

In meinem Eintrag zur Brutto/Netto Kurve Österreichs habe ich die Statistik Austria und ihrer Einkommensverteilung zitiert. In dieser Statistik wurden die Einkommen von 4.286.151 ÖsterreicherInnen aus unselbständiger Arbeit untersucht; die Gruppe umfassen Angestellte/Arbeiter sowie Beamte und Vollzeit sowie Teilzeit. Kurzum fast alle Berufsgruppen die täglich Geld in Österreich verdienen.

Für die gesamte Statistik hat Statistik Austria die Ergebnisse als Quartilen/Dezilen bereitgestellt. Das heisst, ähnlich wie der Median wo 50 % der Untersuchten x Euro oder weniger verdienen, sind es hier 10 %, 20 %, 25 % … etc. Diese Kurve kann man relativ schnell mithilfe von Python und NumPy grafisch darstellen: Quartille

Hinweise

Hier wurde der Wert (0,0) extra hinzugefügt unter der Annahme dass niemand 0 Euro verdient (das stimmt natürlich nur wenn man die 1000ten freiwilligen Stunden die jährlich in Österreich geleistet werden nicht berücksichtigt). In den Daten sind auch nur die Jahresbrutto Einkommen angegeben, die Werte wurden durch 14 dividiert um ein Gefühl für die Monatseinkommen zu vermitteln. Die Gruppe der Lehrlinge wurde hier nicht berücksichtigt.

Punkte sind Werte aus der offiziellen Statistik, Linien sind deren kubische Interpolation. Leider sind die Ergebnisse mit 90% beschränkt, das höchste Einkommen in Österreich wäre schon interessant gewesen.

Die Interpretation der Grafik ist recht einfach: 90 % der Frauen verdienen in Österreich ca. maximal so viel wie 75 % der Männer als Höchstbetrag. Auch gibt es ein Abflachen bei den männlichen Einkommen bis zu ungefähr 1700 €, was auf eine Dominanz bei höheren Einkommen schließen lässt.

Spannend wäre jetzt die genaue Statistik die verwendet wurde um diese Daten zu ermitteln (z.B.: 200 Leute verdienen 1233 €, 12 verdienen 1234 € … etc) doch leider gibt es keinen Zugriff auf diese Ergebnisse. Stattdessen kann man aber die obrige Kurve ableiten um eine ähnliche Kurve (mit nummerischen Fehler) zu erhalten. Damit erhält man kein quantitativ richtiges Ergebnis, aber einen qualitativen Einblick.

Unter Verwendung des zentralen Differenzenquotienten:

Verteilung

Hinweise

Die bereitgestellten Werte laufen nur zwischen 10 % und 90 %. Daher kann man über die Verteilung darunter und darüber nur spekulieren und die Bereiche wurden farblich markiert. Der starke Anstieg für sehr geringe Einkommen, ist ein Resultat durch die Einbindung von nicht ganzjährigen Anstellungen und geringfügigen Beschäftigungen.

Je höher die Kurve, umso mehr Menschen verdienen in Österreich den dazugehörigen Betrag; z.B. 0.03% der Frauen verdienen 1350 €. Diese Zahlen wirken nicht groß, wenn man aber die Anzahl der Einkommen berücksichtigt, jeweils knapp 2 Mil. Menschen pro Geschlecht, relativiert sich dieser Eindruck.

Den geringen Einkommensbereich außen vor gelassen, zeigt sich ein eindeutiges Bild: Die Mehrheit der Frauen verdienen um ca 900 € weniger als die Männer (auf alle Berufssparten und Beschäftigungsverhältnisse bezogen). Natürlich, hier werden auch Vollzeit mit Teilzeit Beschäftigen verglichen, aber auf einer breiteren sozialen Betrachtung ist immer noch ein Skandal.

Die Studie weist zwar auch Ergebnisse für ausschließlich Vollzeit beschäftigte auf, doch ist hier die Auflösung viel gröber (nur die Quartillen 25 %, 50 %, und 75 %) und damit für die Ableitung nicht brauchbar.

Ich würde mir für dieses Thema generell mehr Rohdaten wünschen. Wenn also jemand welche kennt, schreib mir bitte eine Email!

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